Kiss Me Twice by Stella Tack

Autor:Stella Tack
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Liebe, Jugend-Buch, Romance, New Adult, ab 14 Jahren, Kiss Me Once Bodyguard, College, sexy, Kiss Me Once, Laura Kneidl, Mona Kasten, Bianca Iosivoni
Herausgeber: Ravensburger
veröffentlicht: 2020-04-28T16:00:00+00:00

Prescot

»Alles klar. Ich habe den Abschleppdienst angerufen, sie kümmern sich um die Autos. Und mein Vater schickt uns jemanden, der uns zurückbringt, wann immer wir wollen«, verkündete William, der sich mit einem Glas Scotch neben uns auf die Sofainsel warf, die einen exzellenten Ausblick auf die Berge bot. Am linken Zeigfinger trug er einen Siegelring, der dabei gegen das Glas klackerte. Ich kannte den Ring, er war bereits mit meinem Blut bedeckt gewesen, als William mir einen Backenzahn ausgeschlagen hatte. Ruckartig wandte ich den Blick davon ab und sah zu Silver, die wie eine nervöse Wildkatze im Chalet herumtigerte.

»Gut«, murmelte sie und nickte. »Dann können wir gleich zurückfahren. Vielleicht ist dein Vater dann nicht ganz so sauer, dass wir das Golfen verpasst haben«, murmelte sie und schielte dabei immer wieder nach draußen.

Ich lächelte schwach. »Vergiss das dumme Golfen, Silver. Es gibt Wichtigeres.«

»Ja, Scotch«, warf William ein.

Ich warf ihm einen genervten Blick zu, während ich selbst im Kopf überschlug, was für Möglichkeiten uns blieben. Fürs Golfen wäre es letztlich ohnehin zu spät. Meine geplante Volloffensive gegen Onkel Oscar fiel zumindest heute ins Wasser. Aber um ihm Angriffsfläche zu bieten, musste ich eventuell auch gar nicht körperlich anwesend sein. Nicht aufzutauchen, war ein Risiko, aber eines, das zumindest ein Statement setzte. Es würde ihn wütend und damit unvorsichtig machen. Hoffentlich. Eventuell. Und außerdem … Mein Blick fiel auf Silver, während sich ein Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete. William war zwar auch hier, aber wann würde sich das nächste Mal die Gelegenheit bieten, in einem lauschigen Chalet Zeit mit ihr zu verbringen?

»Bleiben wir doch hier«, schlug ich lächelnd vor.

Silver starrte mich an, als wäre ich blöd. »Warum?«

Weil ich Zeit mit dir verbringen will. Weil ich sehen will, wie viele Schattierungen von Blau ich in deinen Augen finden kann. Weil ich dich fühlen will. Auf mir. Unter mir. Neben mir. Selbst wenn ich dafür einen Preis zahlen muss.

»Miniurlaub vom Leben«, schlug ich jedoch nur vor.

William grunzte nur, was ich als Zustimmung interpretierte.

»Das ist eine blöde Idee«, hielt Silver dagegen.

»Du meinst, eine geniale.«

»Das ist Ansichtssache. Ich sage Nein.«

»Und ich wünsche es mir«, sagte ich eindringlich.

Silvers Blick schoss hoch und bohrte sich in mich. »Das ist das genaue Gegenteil von dem, was wir eigentlich vorhatten! Schon vergessen? Außerdem können wir nicht vor deinen Verpflichtungen davonlaufen, Prescot.«

»Das tun wir auch nicht. Wir gönnen uns eine Pause. Nur du und ich«, warf ich ein und schlug die Beine übereinander, um meine Nervosität zu kaschieren.

»Und William«, ergänzte William trocken.

»Wir ignorieren dich einfach«, winkte ich ab.

»Wie langweilig.« William stürzte seinen Scotch herunter und stand ruckartig auf. »Dann knutscht mal rum, während ich mich um den echten Spaß kümmere.« Er wedelte mit der Hand herum. »Sucht euch ein Gästezimmer aus. Die Quellen sind draußen.« Damit rauschte er davon.

»Hältst du das wirklich für eine gute Idee?« Silver sah aus, als würde sie am liebsten ein paar Dutzend Liegestütze machen, nur um etwas zu tun zu haben.

»Ja. Komm, wir suchen uns ein Zimmer aus.«

Ich ging voran. Ich kannte das Chalet noch von einigen Partys aus der Schulzeit.

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